Der Begriff Steueraufkommen fasst die Summe aller in einem bestimmten Zeitraum in den öffentlichen Kassen eingegangenen oder aufgekommenen Steuern zusammen. Diese Zahlen lassen sich für die gesamte Bundesrepublik oder auch für ein Bundesland beziehungsweise eine bestimmte Region oder Gemeinde darstellen. Der größte Teil der Finanzausstattung für die öffentliche Hand besteht aus Steuern und aufgenommenen Krediten und am wichtigsten sind dabei die Steuern. Mehr als zwei Drittel des Gesamtsteueraufkommens stammen aus Einkommen- und Umsatzsteuereinnahmen.
Definition von Steuern
Jegliche Art von Steuer lässt sich als eine Zwangsabgabe definieren, welche der Staat einhebt. In jeder Nation sind die Steuereinnahmen die größte und wichtigste Einnahmequelle der öffentlichen Hand. Steuern zahlen müssen nicht nur die einzelnen Staatsbürger, sondern auch die Unternehmen in Deutschland. Der größte Teil des gesamten Steueraufkommens in Deutschland entfällt auf Gemeinschaftssteuern. Das bedeutet, die Einnahmen aus diesen Steuern stehen Bund, Ländern und teilweise auch den Gemeinden gemeinschaftlich zu. Unter diese Definition fallen beispielsweise die Einkommensteuer, die Lohnsteuer und die Umsatzsteuer. Eine weitere Unterscheidung betrifft die Art der Steuererhebung und definiert direkte und indirekte Steuern. Die Veranlagung von direkten Steuern betrifft den Steuerschuldner selbst, indirekte Steuern werden auf einen Dritten übertragen.
Steueraufkommen in 2019
Laut Erhebungen des Statistischen Bundesamts belief sich das Steueraufkommen in Deutschland im Jahr 2019 auf insgesamt 799,3 Milliarden Euro. Dieser Betrag bezieht sich auf Steuern vor der Steuerverteilung von Bund, Ländern und Gemeinden oder Gebietskörperschaften. Gegenüber 2018 bedeutet dies einen Anstieg um 23 Milliarden Euro beziehungsweise ein Plus von 3 Prozent.
Den größten Teil dieser Steuereinnahmen machten die Gemeinschaftsteuern mit 587,3 Milliarden Euro aus, das sind 3,6 mehr als 2918. Dieses Steueraufkommen steht mehreren Gebietskörperschaften zu. Die höchsten Einnahmen bei der Gemeinschaftssteuer kamen von der Umsatzsteuer (einschließlich Einfuhrumsatzsteuer) mit 243,3 Milliarden Euro (3,6 Prozent Plus) und der Lohnsteuer mit 219,7 Milliarden Euro (ein Plus von 5,5 Prozent).
Bei den reinen Bundessteuern brachte die Energiesteuer mit 40,7 Milliarden Euro die höchsten Einnahmen, obwohl es einen halben Prozentpunkt weniger war als 2018. Den höchsten Ertrag bei den Gemeindesteuern gab es bei der Gewerbesteuer mit 55,4 Milliarden Euro (ein Minus von 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr). Bei den Landessteuern brachte die Grunderwerbsteuer mit 15,8 Milliarden Euro (Zuwachs von 12,1 Prozent) den höchsten Ertrag. Weiters erzielten der Bund und die Länder im Jahr 2019 Einnahmen aus der Mineralöl- beziehungsweise Energiesteuer in Höhe von rund 40,68 Milliarden Euro.
Das Steueraufkommen 2019 bedeutete konkret, dass nach der Steuerverteilung dem Bund 329,1 Milliarden Euro Steuereinnahmen (ein Plus von 2,1 Prozent) blieben, den Ländern 324,5 Milliarden Euro (ein Plus von 3,3 Prozent) und den Gemeinden 114,9 Milliarden Euro (ein Plus von 3,2 Prozent). Zugleich verzeichneten die Gemeinden in 2019 mit rund 69,8 Milliarden Euro Einnahmen aus den Realsteuern (Grundsteuer A und B, Gewerbesteuer) einen Rückgang um 0,2 Milliarden Euro oder 0,3 Prozent Minus.
Für das Jahr 2020 werden das Steueraufkommen auf rund 728,3 Milliarden Euro geschätzt. Aufgrund der Corona-Krise rechnen die Experten für das Jahr 2020 mit 71 Milliarden Euro geringeren Steuereinnahmen als im Vorjahr.