Wie der Name bereits ausdrückt, sind Regionalbanken jene Kreditinstitute, die lediglich in einer bestimmten geografischen Region agieren. Deutsche Regionalbanken können ein ganzes Zweigstellennetz haben oder auch in einer einzigen Filiale ihre Bankgeschäfte betreiben. Die Rechtsform der deutschen Regionalbanken ist jene der Kapitalgesellschaft, entweder als Aktiengesellschaft, Gesellschaft mit beschränkter Haftung oder als Kommanditgesellschaft auf Aktien.
Banken in Deutschland
Banken in Deutschland bestehen traditionellerweise aus verschiedenen Rechtsformen als ein Drei-Säulen-Modell mit öffentlich-rechtlichen Banken, genossenschaftlichen Instituten und privaten Banken. Bei öffentlichen Banken wie Landes- und Förderbanken können Bund und Länder als Gesellschafter auftreten, bei Sparkassen die Gemeinden und Mitglieder von Genossenschaften bei Genossenschaftsbanken. Deutsche Regionalbanken gehören zu den Privatbanken gemeinsam mit Großbanken, von Privatbankiers geführte Privatbanken und Auslandsbanken. In Deutschland gibt es insgesamt 163 Institute, welche unter die Definition von Regionalbanken fallen. Einige Regionalbanken agieren jedoch auch überregional, teilweise sogar international und gehören dem Bundesverband deutscher Banken e.V. an.
Kreditbanken
Eine weitere Einordnung der deutschen Regionalbanken beruht auf der Einteilung der Kreditinstitute nach Bankengruppen. Diese beruht auf der bankaufsichtlichen Gliederung der Deutschen Bundesbank und differenziert lediglich zwischen überregional und schwerpunktmäßig regional tätigen Instituten. Die Gliederung unterscheidet
- Einlagenkreditinstitute
- Kreditbanken
- Großbanken
- Regionalbanken und sonstige Kreditbanken
- Zweigstellen ausländischer Banken
Arten von Regionalbanken
Bankbetrieblich gesehen, gehören zu den Regionalbanken und sonstigen Kreditbanken alle Regional-, Lokal-, Haus-, Konzern- und Branchenbanken. Darunter fallen auch die Autobanken wie Volkswagen Bank und BMW Bank, Firmenbanken wie IBM Deutschland Kreditbank GmbH), Direktbanken wie ING-DiBa AG) und Teilzahlungsbanken, beispielsweise Creditplus Bank AG). Filialbanken können ihre Zweigstellen entweder nur in einer bestimmten Region oder überregional betreiben.
Geschichte der Regionalbanken
Regionalbanken und Sparkassen entstanden etwa zur selben Zeit, Mitte des 19. Jahrhunderts, und trugen daher beide häufig die Namen der Regionen, in denen sie präsent waren. Dies können Bundesländer oder bestimmte Wirtschaftsregionen wie das Ruhrgebiet oder gar nur ein einziger Ort wie bei den Lokalbanken sein. Damals bildeten die Regionalbanken häufig Interessengemeinschaften mit Großbanken. Durch diverse Konzentrationswellen und Fusionen in den Folgejahren kann es nun mitunter schwierig sein, die Grenzen zwischen deutschen Regionalbanken, Privatbanken und sonstigen überregional agierenden Kreditanstalten zu ziehen.
Beispielsweise unterhielt die ehemalige Bank für Gemeinwirtschaft, entstanden aus der 1949 gegründeten Bank für Wirtschaft und Arbeit AG, ein überregionales Filialnetz und gehörte dennoch zu den Regionalbanken.