Für Kreditnehmer kann sich die Umschuldung von Krediten unter bestimmten Umständen lohnen. Eine Kreditumschuldung ist jedoch nicht identisch mit einer vorzeitigen Tilgung zur Schuldenfreiheit. Eine vorzeitige Tilgung bedeutet, aus Eigenmitteln einen laufenden Kredit früher als vereinbart zurückzuzahlen. Bei einer Umschuldung kommt es zu jedoch zur vorzeitigen Ablösung eines alten Kredits durch einen neuen zu etwas günstigeren Bedingungen. Umgangssprachlich kennt man die Umschuldung von Krediten auch als Kreditablösung. Dies ist möglich für alle Arten von Schuldnern, für Privatpersonen ebenso wie für Staaten und Unternehmen.
Wann ist Umschuldung sinnvoll?
Häufig ändern sich die angebotenen Kreditbedingungen bei Kreditinstituten nach einigen Jahren, was sowohl Kreditzinsen, Tilgungsraten oder Fälligkeiten betrifft. Bei Krediten mit längerer Laufzeit und aktuellen günstigeren Zinssätzen kann es sich häufig lohnen, eine Kalkulation anzustellen. Wein neuer Kredit weniger Zinsen und dadurch im Vergleich geringere Tilgungsraten bedeutet, zahlt es sich aus, eine Umschuldung von Krediten vorzunehmen. Abhängig von der Höhe der Restschuld und der verbleibenden Laufzeit kann eine Umschuldung mehrere Hundert oder sogar Tausend Euro ersparen. Wer von einem gesunkenen allgemeinen Zinsniveau profitieren möchte, muss andererseits mögliche Vorfälligkeitsentschädigungen in Kauf nehmen. Diese fällt für gewöhnlich an, wenn ein Kunde das Darlehen kündigt.
Bündelung
Eine weitere Methode der Umschuldung von Krediten ist die sogenannte Bündelung. Dies ist ein Verfahren, bei welchem mehrere Kredite durch einen einzigen neuen Kredit zur Umschuldung ersetzt werden. Das kann in jenen Fällen Geld sparen helfen, wenn ein Kreditnehmer mehrere Dispokredite und parallel dazu einen Ratenkredit am Laufen hat. Gerade bei Dispokrediten droht die Schuldenspirale und eine Umschuldung von Krediten über Bündelung ist hier ein Ausweg. Bei Abschluss eines neuen Kredits lässt sich die Höhe der Monatsraten neu festlegen und ein einziger Kredit bietet auch besseren Überblick über die Finanzlage bei dessen Rückzahlung.
Gründe für die Umschuldung
Umschuldungen sind generell dann erforderlich, wenn Zahlungsunfähigkeit droht. Bei Privatpersonen ist es oft die Schuldenfalle durch zu viele parallele Kleinkredite, die abzuwenden ist. Eine Umschuldung von Krediten kommt oft bei einer Unternehmenskrise oder bei einer kritischen Staatsverschuldung vor. Es ist durch Umschuldung auch möglich, günstig aus einer kostspieligen Restschuldversicherung herauszukommen.
Arten der Umschuldung
Die Umschuldung ist auf mehrere Arten möglich. Bei Zinsen kann allein durch die Umstellung von Festzinsen auf variable Zinsen oder umgekehrt eine Ersparnis eintreten. Gibt es niedrigere Zinssätze am Finanzmarkt, lässt sich eine Refinanzierung mit dem Effekt niedrigerer Zinsen verhandeln. Eine Verlängerung der Laufzeit bedeutet Entlastung bei Zins- und Tilgungslasten. Gewisse tilgungsfreie Zeiträume bewirken ebenfalls Entlastung. Es ist auch eine Umstellung auf Tilgung am Ende der Laufzeit möglich, was den Schuldner ein wenig begünstigt. Eine höhere Kreditsumme oder ein Rahmenkredit können ebenfalls günstiger kommen, beispielsweise bei Laufzeiten von weniger als zwölf Monaten und für Beträge 1.000 Euro.