Aktiengesellschaften zahlen ihre erwirtschafteten Gewinne in der Regel teilweise an die Anleger aus. Die Dividendenrendite gibt an, in welchem Verhältnis die ausgeschüttete Dividende zum Aktienkurs oder zum entsprechenden Kapitaleinsatz steht. Deren Ausgabe an die Aktionäre kann vor oder nach Abzug der Körperschaftssteuer erfolgen. Für dividendenorientierte Aktionäre ist sie oft kaufentscheidend. Sie spielt als Kennzahl gemeinsam mit dem Kursgewinnverhältnis eine große Rolle bei der Fundamentalanalyse und der Einzelanalyse von Aktien. Jedoch unterliegt die Höhe dieser Rendite täglichen Schwankungen, da sie vom aktuellen Kurswert einer Aktie abhängt.
Berechnung
Die Dividendenrendite ist definiert als eine bestimmte Zahlung pro emittierter Aktie. Die Berechnung der Dividende erfolgt einmal pro Jahr im Rahmen der Jahreshauptversammlung. Trotz der täglichen Kursschwankungen bleibt sie ist also bis zur nächsten Aktionärsversammlung konstant.
Der Prozentsatz für die jeweilige Rendite errechnet sich durch die Division der Dividende durch den aktuellen Aktienkurs multipliziert mit 100. Ist beispielsweise eine Dividende mit 2,50 Euro festgelegt und der Aktienkurs liegt bei 10 Euro, ergibt die Berechnung 2,50 dividiert durch 10, multipliziert mit 100 eine Rendite von 25 Prozent.
Aussagekraft der Dividendenrendite
Viele Anleger legen bei Aktienkäufen Wert auf möglichst hohe Dividenden. Die Dividendenrendite ist jedoch nicht identisch mit der nominal gezahlten Dividende, da zur Berechnung dieser Kennzahl der aktuelle Kurs einer Aktie dient. Auch sagt die nominale Dividende nichts über das Potenzial einer Aktie für eine gute Rendite aus. Nur das Verhältnis der Dividende zum aktuellen Kurs hat Aussagekraft über den Ertrag mit Aktien. Die durchschnittliche Dividendenrendite der 30 im DAX notierten Aktien lag 2017 bei etwa drei Prozent, bei einigen Aktien sogar bei über fünf Prozent.
Da die Dividendenrendite im Verhältnis zum aktuellen Aktienkurs steht, gibt es für Anleger einige Unsicherheiten. Die künftigen Dividenden müssen nicht unbedingt hoch ausfallen, auch wenn es im vergangenen Geschäftsjahr der Fall war. Daher sollten Anleger zur Orientierung nicht nur die vergangene Dividende, sondern auch die Dividendenrendite aus der Vergangenheit überprüfen. Eine weitere Veränderung der Dividendenrendite können plötzliche Kursveränderungen eines Wertpapiers verursachen. Ist die Dividende recht hoch und brechen beispielsweise kurz nach der Hauptversammlung die Aktienkurse durch eine Krise ein (aktuelles Beispiel plötzliche Geschäftseinbrüche durch Coronavirus, Quarantäne und Reiseverbote), kann die Rendite nach oben schnellen. Das verzerrt jedoch das Gesamtbild und die Rendite alleine hat keine ausreichende Aussagekraft bei der Bewertung von Aktien. Die Anleger sollten daher weitere fundamentale Daten in ihre Analyse mit einbeziehen.