Der Börsenindex bezieht sich auf ein bestimmtes, genau definiertes Börsensegment und repräsentiert die Marktentwicklung an einer Börse. Die Berechnung dieser volkswirtschaftlichen Kennzahl erfolgt an jedem Handelstag aus spezifischen oder allen Börsenkursen der an einer Wertpapierbörse gehandelten Handelsobjekten. Die Indexzahl ergibt sich aus dem Vergleich mehrerer Handelstage. Je mehr Aktien, Anleihen oder Investmentzertifikate in die Berechnung einbezogen sind, desto deutlicher ist die Wiedergabe eines Börsentrends.
Ermittlung
Für die Ermittlung des Börsenindexes erfolgt zunächst die Festlegung eines Basisjahrs; es kann auch nur ein Basistag sein. Der Durchschnittswert der in diesem Basisjahr notierten Börsenkurse wird mit 100 gleichgesetzt. Erhöhen sich in der Folge die Kurse, steigt der Börsenindex über 100. Fallen die Kurse in den Folgejahren, fällt der Index entsprechend unter 100.
Für die Berechnung ist auch die Bündelung von Aktien verschiedener Unternehmen nach bestimmten Kriterien notwendig. Durch die Bündelung ergibt sich ein Durchschnittswert, welcher dann den Indexstand abbildet.
Zweck der Kennzahl
Der Börsenindex repräsentiert die Kursveränderungen, die täglich an einer Börse stattfinden. Die bekanntesten Börsenindizes beziehen sich für gewöhnlich auf die Aktienindizes. Die Kennzahl Börsenindex kann die generelle Kursentwicklung über einen Zeitraum besser anzeigen als der Kursverlauf einer einzigen Aktie. Sie lässt als Konjunkturindikator Rückschlüsse auf das gesamte Wirtschaftssystem zu. Das vereinfacht die Betrachtung des gesamten Börsenmarkts und der Marktstimmung über den Aktienindex. Man spricht daher auch von einem Börsenbarometer. Der Börsenindex ist auch Grundlage für die Marktanalyse über Fundamentalanalyse oder Chartanalyse als Teil der auszuwertenden Kennzahlen und Unternehmensdaten.
Indexarten
Der Börsenindex errechnet sich aus den Kursständen der in ihm enthaltenen Aktien oder Handelsobjekten. Um verschiedene Börsensegmente und Wertpapierarten zu unterscheiden, gibt es einen Branchenindex, einen Rohstoffindex, einen Aktienindex, einen Rentenindex und spezielle eigene Indizes der bedeutenden Börsen.
Die Börse jedes Landes verfügt über eine Vielzahl eigener Indizes und nur einer davon setzt sich als Leitindex durch. Der DAX ist der bekannteste Börsenindex der Frankfurter Börse und beinhaltet die 30 wichtigsten deutschen Aktien mit dem höchsten Börsenumsatz. Es gibt auch MDAX, SDAX und TecDAX.
Bei Anleihen ist der Deutsche Rentenindex der bekannteste Index für Bundeswertpapiere. Der Leitindex der Wiener Börse ist der Austrian Traded Index (ATX), jener der Schweizer Börse ist der Swiss Market Index (SMI). Die London Stock Exchange errechnet den FTSE 100 Index, die Pariser Börse den CAC 40. Zu den bedeutendsten Indizes der Weltwirtschaft sind Dow Jones Industrial Average, Standard & Poor’s 500 und Nasdaq Composite der USA und Nikkei 225, Hang Seng, Shanghai Composite und KOSPI aus dem asiatischen Wirtschaftsraum.
Aktienindex Arten
Der Börsenindex entspricht für gewöhnlich dem Aktienindex und unterscheidet zwischen einem Kursindex oder Preisindex und einem Performanceindex.
- Der Preisindex oder Kursindex beruht auf dem Kursdurchschnitt der jeweils betroffenen Aktien ohne spezielle Berücksichtigung von Dividendenzahlungen und Kursabschlägen. Die bekanntesten Indizes dieser Art sind zum Beispiel der Dow Jones, der Nikkei 225 oder der CAC 40.
- Der Performanceindex hingegen berücksichtigt die ausgeschütteten Dividenden, sodass dadurch kein Kursverlust entsteht. Der bekannteste Performanceindex ist der DAX mit einer Gewichtung nach Marktkapitalisierung.