Streubesitz

Streubesitz

Unter Streubesitz bezeichnet man jenen Aktienanteil einer Aktiengesellschaft, welcher sich auf dem freien Markt befindet. In der Regel handelt es sich um die kleinen Anleger, welche die Gelegenheit nutzen und diese im Börsenhandel befindlichen Aktien erwerben. Der Anteil dieser frei verfügbaren Aktien dient auch als Grundlage zur Ermittlung der Marktkapitalisierung oder Börsenkapitalisierung. Für gewöhnlich sind nicht alle Aktien eines Unternehmens für den Handel verfügbar. Der Anteil von Streubesitz variiert von Firma zu Firma und dessen Angabe erfolgt in Prozent.

Zielgruppe

Aktien mit einem hohen Streubesitzanteil sind besonders beliebt bei Anlegern, die nur ein kurzfristiges Interesse an einem Unternehmen zeigen. Großaktionäre orientieren sich eher langfristig. Gibt es eine Lock-Up Vereinbarung, dass ein Anleger die Aktien länger als sechs Monate halten muss, zählen diese nicht zum Streubesitz. Erst wenn die Aktien nach der Haltefrist wieder in den Börsenhandel übergehen, gelten sie wieder als Streubesitz.

Ein hoher Prozentsatz an Streubesitz bedeutet für eine Aktiengesellschaft zugleich eine hohe Anzahl von kleinen Anlegern. Eine niedrige Streubesitzrate bedeutet, dass nur wenige Anteilsinhaber am Unternehmen beteiligt sind.

Vorteile und Nachteile

Ein hoher Anteil von Streubesitz hat den Vorteil, dass ein Aktienwert recht stabil bleibt. Denn es müssen größere Aktienkäufe oder Verkäufe stattfinden, um Auswirkungen auf den Börsenkurs zu haben. Jedoch kann negative Berichterstattung auch einen Boom oder Massenverkäufe und so eine Kursveränderung auslösen.

Gibt es mehr Großanleger und eine kleine Streubesitzquote, bedeutet dies grundsätzlich eine höhere Volatilität oder Risikoquote einer Aktie. Andererseits reichen schon kleine Geschäftstätigkeiten und Aufträge aus, um Kursveränderungen zu bewirken. Bei den Hauptversammlungen sehen es viele als Vorteil, wenn es Großanleger gibt und Abstimmungen leichter zu Entscheidungen führen.

Bei sehr großem Streubesitz gibt es mehr Stimmberechtigte, was die Steigerung des Aktionärswerts und zugleich des Eigenkapitals des Unternehmens bedeutet. Es haben also mehr Teilhaber das Stimmrecht über die Umverteilung von Gewinnen und Einfluss auf die Machtbeziehungen der Manager des Unternehmens.