Börsenkapitalisierung

Börsenkapitalisierung

Die Börsenkapitalisierung ist im Grunde ein anderer Ausdruck für Marktkapitalisierung oder Börsenwert. Diese Kennzahl bezeichnet den Gesamtwert eines börsennotierten Unternehmens auf der Basis des Börsenkurses an einem bestimmten Stichtag. Für die Berechnung dienen meist nicht alle erhältlichen Aktien des Unternehmens, sondern meist nur der Streubesitz. Ein hoher Börsenwert ist Ziel oder Ergebnis einer wertorientierten Unternehmensführung. Diese Kennzahl dient auch als Indexgewichtung einzelner Aktien in einem Börsenindex.

Berechnung

Als betriebswirtschaftliche Kennzahl bezieht sich die Börsenkapitalisierung oder Marktkapitalisierung auf den rechnerischen Gesamtwert der Aktien. Die Ermittlung erfolgt durch die Multiplikation des aktuellen Börsenkurses mit der Anzahl der emittierten Aktien eines Unternehmens. Die Berechnung zieht meist nur den Streubesitz der Aktien heran. Streubesitz bedeutet, dass nur die frei im Umlauf befindlichen Unternehmensanteile am jeweiligen Stichtag für die Berechnung in Frage kommen. Der Aktienbesitz von Großaktionären oder eigene Aktien der Unternehmen bleiben unberücksichtigt.

Die Börsenkapitalisierung kann sich auf ein einzelnes Unternehmen beziehen, aber auch auf alle börsennotierten Unternehmen in einer Volkswirtschaft. In letzterem Fall betrifft die Börsenkapitalisierung den Kurswert aller börsennotierten inländischen Aktien.

Aussagekraft

Die Börsenkapitalisierung spiegelt den Unternehmenswert und die Gewinnerwartungen der Aktieninhaber an einem Stichtag wider. Sie dient als Kennzahl bei der Aktienanalyse, Chartanalyse und der Marktanalyse, zur Einordnung von Aktien in ein bestimmtes Börsensegment und zur Indexgewichtung einzelner Aktien in einem Börsenindex. Der eigentliche Unternehmenswert umfasst jedoch weitere Faktoren und kann von der Börsenkapitalisierung stark abweichen.

Der Aktienkurs variiert täglich, die Anzahl der umlaufenden Aktien eines Unternehmens bleibt jedoch für gewöhnlich über einen längeren Zeitraum konstant. Nur durch den Aktienkurs verändert sich die Börsenkapitalisierung und steigt mit höheren Kursen oder sinkt bei Kurssturz.

Je größer der Wert der Börsenkapitalisierung eines Unternehmens, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es die notwendige Liquidität hat, um Krisenzeiten zu überstehen. Kommt es etwa zu einer dauerhaften Reduzierung der Börsenkapitalisierung eines Unternehmens, kann dies den Ausschluss aus einem Börsensegment zur Folge haben. Niedrige Werte können auch ein Indiz für Unternehmenskäufe oder feindliche Übernahmen darstellen.