Geldmarktpapiere

Geldmarktpapiere

Wertpapiere zur Beschaffung kurzfristiger Gelder nennt man Geldmarktpapiere, Liquiditätstitel oder Schatzwechsel. Der Emittent eines Geldmarktpapiers bezahlt für die Zurverfügungstellung einer Liquidität einen Zinssatz an den Kapitalgeber. Diese speziellen Schuldverschreibungen auf dem Geldmarkt verfügen über eine Laufzeit von weniger als einem Jahr. Zu den Emittenten dieser Papiere zählen sowohl Unternehmen als auch Staaten, meist jedoch Institutionen der öffentlichen Hand.

Arten von Geldmarktpapieren

Auf dem Geldmarkt unterscheidet man sechs verschiedene Arten von Geldmarktpapieren oder Handelsobjekte:

  • Staatsanleihen wie etwa die Bundesschatzanweisungen der Bundesrepublik Deutschland (Bubills, U-Schätze): Schatzwechsel mit einer Laufzeit von maximal 90 Tagen und unverzinsliche Schatzanweisungen mit Laufzeiten von 6 oder 12 Monaten sind die häufigsten Arten in Deutschland. Diese Bundeswertpapiere gibt es seit 2004 mit einer Mindeststückelung von 0,01 Euro.
  • Geldmarktbuchforderungen der Schweiz (GMBF) mit Emittenten wie etwa die schweizerischen Eidgenossenschaften oder andere öffentliche Gebietskörperschaften der Schweiz
  • US-Treasury Bills der US-Regierung, ausgegeben vom Federal Open Market Committee
  • britische Einlagenzertifikate oder short-term gilts: kurz- bis mittelfristige Wertpapiere als Inhaberpapier mit einem Festzins oder variablen Zins
  • Unternehmensanleihen oder Certificates of Deposites (CD) werden von Banken in Form von Inhaberpapieren emittiert, beispielsweise als Cash Bills oder Bundeskassenscheine (Zerobonds) mit einer Laufzeit von einem Monat
  • Commercial Papers (CP) von Emittenten mit erstklassigem Rating, wie etwa besonders stabile Wirtschaftsunternehmen oder besicherte Geldmarktpapiere von speziellen Emissionsgesellschaften; diese dürfen Laufzeiten bis zu 270 Tagen aufweisen

Preise

Der Preis für Geldmarktpapiere basiert auf dem Nominalwert, abzüglich der Laufzeit und der insgesamt anfallenden Zinsen. Die Formel lautet daher

Kaufpreis = Nominalwert / {1 + (Zinssatz in Prozent pro Jahr / 100) * (Laufzeit tatsächliche Tage / 360 Tage )]}

Diese Finanzinstrumente lassen sich kurzfristig in Zentralbankgeld umwandeln, jedoch muss der Emittent dafür höchste Bonität aufweisen. Die Höhe der Zinsen ist folglich vom Ausfallrisiko abhängig. Daher erhalten große Wirtschaftsnationen ihr Kapital gegen relativ geringe Zinszahlungen. Gefährdete Unternehmen müssen im Vergleich jedoch hohe Preise für die Liquidität zahlen.